Sicherheitsaktion 2012

Kinder sind im Auto unzureichend gesichert
Angurtemoral als Problemfeld der Verkehrssicherheit

pk04052012

Seit dem Jahr 2005 wurden auf Österreichs Straßen laut VCÖ 111 Kinder getötet. Laut einer aktuellen Studie der Aktion „Große schützen Kleine“ könnte jedes zweite bei einem Unfall getötete Kind noch leben, wenn es im Auto richtig gesichert worden wäre. Laut Polizei gibt es jedes Jahr tausende Beanstandungen aufgrund fehlender oder falscher Sicherung von Kindern.

4. Mai – „Tag der Sicherheit“

Unangegurtete Passagiere gehen auf den Rücksitzen ein doppelt so hohes Risiko ein, schwer verletzt zu werden, als angegurtete. Vor diesem Hintergrund hat die Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer ihren diesjährigen „Tag der Sicherheit“ am 4. Mai dem Thema Kindersicherheit im Auto gewidmet. Das Verwenden von Sicherheitsgurten sowie geeigneter Rückhalteeinrichtungen bei der Beförderung von Kindern steht im Mittelpunkt der heurigen Sicherheitskampagne.

Erwachsene sollen Vorbilder sein

Die Vorstände der Länderversicherer appellieren an die Erwachsenen, sich ihrer Vorbildwirkung bewusst zu sein und Sicherheitsorientierung vorzuleben. Im Vordergrund für alle Eltern stehen nicht die möglichen rechtlichen Konsequenzen bei Missachtung der Gurtenpflicht, sondern die Sicherheit ihrer Kinder. Eltern sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie bei der Sicherung ihrer Kinder im Auto keine Sekunde lang nachlässig sein dürfen. Niemand will sein Kind absichtlich einer Gefahr aussetzen – aber Gedankenlosigkeit hat mit Kindern im Auto oft grausame Konsequenzen. Gerade deshalb möchten wir das Bewusstsein stärken, wie wichtig die richtige Sicherung unserer Kinder im Straßenverkehr ist! Erwachsene müssen sich ihrer Vorbildrolle bewusst sein, denn es ist auffällig, dass gerade in jenen Autos die Kinder nicht richtig angegurtet sind, in denen auch der Lenker auf den Gurt verzichtet. Für die Eltern gibt es deshalb eine Broschüre, in der sie Tipps zur richtigen Kindersicherung finden! Die Erwachsenen sind aufgefordert mit gutem Beispiel voranzugehen, nicht nur der Kinder wegen, sondern auch zu ihrer eigenen Sicherheit.

Ermahnen auf sympathische Art

Das Ganze soll aber nicht mit erhobenem Zeigefinger geschehen“, so die Vorstände, „wir wollen vielmehr auf sympathische Art und Weise und über die Kinder eine Bewusstseinsänderung erreichen.“ Aus diesem Grund werden in den kommenden Wochen bunte „Gurtabsorber“ verteilt, denn bei Sicherungen in Dreipunktgurtsystemen oder auf Sitzerhöhungen wird der Verlauf des Schultergurtes von Kindern manchmal als unangenehm empfunden. Der Sicherheits-Gurtpolster, der im Schulter- und Halsbereich für einen angenehmen Tragekomfort sorgt und damit die Sicherungsakzeptanz verbessert, sorgt hier für Abhilfe. Auf dem Gurtabsorber sind bei Kindern bekannte und beliebte Motive aufgestickt. Ein Grund, warum gerade die Kinder den Gurtabsorber verwenden werden und gleichzeitig die Eltern zur richtigen Sicherung im Auto animieren“ Die kostenlosen Gurtabsorber sollen im täglichen Gebrauch die Aufmerksamkeit für Sicherheit im Auto erhöhen.

Gesetzliche Richtlinien

Das Gesetz spricht übrigens eine deutliche Sprache! Seit 1. 1. 1999 hat jedes Kind Anspruch auf einen vollwertigen, eigenen Sitzplatz im Wagen. Verstöße gegen die Kindersicherungspflicht gelten darüber hinaus seit 2005 als Vormerkdelikt: Auch wenn dieser Umstand nicht allgemein bekannt ist: Wer sein Kind im Auto nicht vorschriftsmäßig sichert, kann – bei weiteren Verstößen – sogar seine Lenkerberechtigung verlieren!

Tipps für mehr Kindersicherheit im Auto

Durch die Umsetzung einfacher Richtlinien kann das Verletzungsrisiko um 50 Prozent minimiert werden. Neben der richtigen Gurtanwendung ist insbesondere auch auf Folgendes zu achten:

  • Kinder immer optimal (richtig) sichern – auch auf kurzen Strecken!
  • Kein verfrühter Wechsel von Kinderrückhaltesystem auf Sitzkissen!
  • Nur hochqualitative Sitzkissen mit Gurthaken verwenden!
  • Die Schultasche beim Angurten im Auto nicht auf dem Rücken lassen!
  • Die Schultasche im Wageninneren nicht ungesichert lassen! Sie kann im Falle einer Vollbremsung zum tödlichen Geschoss werden.

Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer und ihr Tag der Sicherheit

Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Kärntner Landesversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.550 Mitarbeiter-Innen in sechs Zentralen und betreuen rund 1,5 Mio. KundInnen. Mit dem Tag der Sicherheit, der jedes Jahr am 4. Mai stattfindet, setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr Sicherheit im Land.