Sicherheitsaktion 2011

Hobby-Handwerker leben gefährlich
Länderversicherer wollen mit gemeinsamer Aktion Heimwerker-Unfälle vermeiden

sicherheitsaktion_2011

Österreichweit ereignen sich jährlich über 21.000 Unfälle bei Heimwerker-Arbeiten. Die häufigsten Unfallursachen sind Selbstüberschätzung, Unwissenheit und vor allem fehlender bzw. mangelhafter Arbeitsschutz. Mit dem traditionellen „Tag der Sicherheit“ am 4. Mai wollen die Österreichischen Länderversicherer und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) Bewusstsein für dieses Thema schaffen.

Sieht man sich in Baumärkten um, wird klar: Viele Österreicher(innen) sind Do-it-yourself-Anhänger. In den Eigenheimen wird selbst gesägt, gebohrt, gemalt, vertäfelt, gefliest, Parkett verlegt … Doch Heimwerker, die nur in ihrer Freizeit Kreissäge, Bohr- und Schleifmaschine bedienen, leben gefährlich.
Durchschnittlich verletzen sich laut KFV in Österreich täglich 58 Menschen bei Heimwerker-Tätigkeiten so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Österreichweit sind das jährlich 21.400 Menschen. Dazu kommen noch jene Heimwerker, die ihre Wunden selbst verarzten. 85 Prozent der verunfallten Heimwerker sind Männer.

Zerstreutheit, Ablenkung und Unkonzentriertheit

Knapp die Hälfte aller Heimwerkerunfälle ist auf Zerstreutheit, Ablenkung und Unkonzentriertheit zurückzuführen. Die falsche Verwendung der Geräte und Selbstüberschätzung sind Ursachen für das Missachten der Sicherheitsvorkehrungen. Merkt man, dass man müde wird, ist es Zeit für eine (alkoholfreie) Pause. Ein guter Teil der Verletzungen könnte allerdings mit richtiger Vorbereitung, entsprechender Schutzausrüstung und nicht zuletzt auch guter Eigeneinschätzung vermieden werden.

Finger und Hände sind besonders gefährdet

39 Prozent der Verunfallten ziehen sich offene Wunden an Händen und Fingern zu. 25 % erleiden Knochenbrüche an Fingern, Handgelenken, Fußknöcheln und Füßen und 13 % ziehen sich Muskel- oder Sehnenverletzungen an Fingern, Schultern oder Knie zu. Im schlimmsten Fall müssen sogar Amputationen vorgenommen werden. Oft ist die falsche Handhabung der Geräte schuld an der Verletzung.

Besonders gefährlich: Kreis-, Ketten– und Tischsägen

Ein Viertel aller Verletzungen passieren mit Sägen aller Art. „Besonders leichtsinnig ist der Verzicht auf die Schutzabdeckung, die immer wieder von Hobbyhandwerkern wegen angeblicher Zeitersparnis abmontiert wird. Damit kann man sich im wahrsten Sinn des Wortes ins eigene Fleisch schneiden. Stürze von Leitern, Treppen oder Dächern sowie Stürze über herumliegendes Material und Werkzeug liegen auf Platz zwei des Heimwerker-Horrors.

Beitrag zur Schadenverhütung

Die sechs österreichischen Länderversicherer haben es sich zur Aufgabe gemacht, jährlich am 4. Mai, dem Florianitag, einen Beitrag zur Schadenverhütung zu leisten. Schließlich kann die Versicherung im Ernstfall zwar über eine abgeschlossene Unfallversicherung finanziell unter die Arme greifen, nicht aber bleibende Schäden oder Behinderungen, die durch einen Unfall passiert sind, wiedergutmachen.

Die diesjährige Präventionskampagne stellt das Thema „Unfälle beim Heimwerken“ in den Mittelpunkt. Dazu werden von den Länderversicherern – solange der Vorrat reicht – kostenlos Heimwerkerboxen und Info-Folder mit nützlichenTipps für mehr Sicherheit bei der Arbeit verteilt. Diese Boxen beinhalten eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe sowie Atem- und Gehörschutz.
Ein Großteil der Unfälle beim Heimwerken könnte mit richtiger Vorbereitung, adäquater Selbsteinschätzung und entsprechender Schutzausrüstung vermieden werden. Beim Heimwerken sollten keine Kompromisse auf Kosten der Gesundheit eingegangen werden, damit die Freude über das Selbstgemachte nicht getrübt ist.

Tipps

  • Sich nicht überfordern – bei anstrengenden Arbeiten öfter Pausen machen.
  • Unbequeme Arbeitspositionen vermeiden.
  • Immer auf Arbeitsschutz achten
  • Schutzbrille, Atemschutz, Gehörschutz, Schutzhandschuhe tragen.
  • Nie unter Zeitdruck arbeiten.
  • Auf qualitativ hochwertiges Werkzeug achten.
  • Ringe und anderen Schmuck ablegen, lange Haare zusammenbinden.